Andreas Schwarz MdL gemeinsam mit Bürgermeisterin Grötzinger als Talkgast beim Neujahrsempfang in der Bernhardskapelle vom HGV Teck e.V.

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Foto: HGV Teck
Foto: HGV Teck

Unter dem Motto „Ökonomie contra Ökologie“ stellten sich Andreas Schwarz und Verena Grötzinger den Fragen in der Talkrunde zu Klima, Energie, Bauen, Wohnen, Umwelt, Naturschutz, Wirtschaft und Forschung.

Am vergangenen Freitag fand der 20. Neujahrsempfang des HGV Teck e.V. in Owen in der Bernhardskapelle statt. Zahlreiche Gäste, wie der Landtagsabgeordnete der Grünen, die Owener Bürgermeisterin und dem Amtskollegen aus Lenningen, Vertreter vom BDS Baden-Württemberg und aus den Vereinen, Gemeinderäte und Unternehmer kamen auf Einladung zu dem traditionellen Neujahrsstart der mit einem Sektempfang startete.

Für einen hochkarätigen Neujahrsauftakt sorgte gleich zu Beginn die Musikschule Owen unter der Leitung von Heidi Vogel mit 16 Musikern aller Altersklassen ab 9 Jahren aufwärts mit der bekannten Melodie Prelude aus „Te Deum“ von Marc-Antoine-Charpentier.

Die 1. Vorsitzende Claudia Nothwang begrüßte die Gäste mit einer Neujahrsansprache und Neujahrswünschen und verwies auf 20 erfolgreiche Jahre Neujahrsempfang, die ähnlich wie die Zeitmaschine des Kinofilms von 1985 „Zurück in die Zukunft“ mit Michael J. Fox alias Mac Fly wie im Fluge immer wieder stattfindet. Da jedoch ein neues Jahrzehnt angebrochen ist, folgte auch eine leichte Abweichung des sonst so traditionellen Programms mit Grußworten der Vereinsvorsitzenden und Bürgermeisterin und anschließendem Gastreferenten. Zunächst unterhielt die junge Streichergruppe mit dem Menuett aus der „Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel. Da es hierfür einen tosenden Applaus gab, folgte gleich eine Zugabe mit “Fiddle de dee“ von Andrea Holzer-Rhomberg.

Weiter im Programm ging es dann mit einer Talkrunde mit Andreas Schwarz, Fraktionsvorsitzender der Grünen Fraktion im Landtag, und Frau Bürgermeisterin Grötzinger. Die Moderation übernahmen Thomas Knöll 2. Vorsitzender und Claudia Nothwang 1. Vorsitzende des HGV Teck. Die Talkgäste stellten sich der Frage, wie sich die Landesregierung das zukünftige Wirtschaftssystem vorstellt. Dies mit dem Hinweis auf den derzeitigen Abbau der Arbeitsplätze in der Autoindustrie aufgrund der Entwicklungen im E-Auto-Sektor, als auch der zu hohen Verlagerung des Wissenstransfers ins Ausland und einhergehendem Rückgang der Arbeitsplätze im eigenen Land sowie der Abwanderung von Produktionsstätten ins Ausland. Andreas Schwarz antwortete darauf: “Wir wollen gezielt Innovationen und Umwelttechnologien fördern. Damit können wir wirtschaftlichen Wohlstand und Klimaschutz zusammenbringen. Darüber hinaus stärken wir den Meister und unterstützen Übernahmen und Gründungen im Handwerk mit einer neuen Prämie. Denn gerade für das Erreichen der Energiewende und für mehr bezahlbares Wohnen leistet das Handwerk wertvolle Arbeit.“ Aufklärung gab es ebenfalls zu den Fragen, warum der Internetausbau im ländlichen Raum stockt im Hinblick auf Digitalisierung. Die Gefahr einer zu großen künftigen Belastungen in Bezug auf die CO2 Bepreisung, die künftig auf die Unternehmen zukommt, sah Andreas Schwarz nicht. „Der CO2-Preis führt unterm Strich zu mehr Klimaschutz und zu keiner Mehrbelastung. Schließlich dienen die Einnahmen dazu, den Strompreis zu senken. Und wer darüber hinaus seinen CO2-Ausstoß reduziert – etwa durch energieeffiziente Maschinen und Anlagen – spart Geld und leistet einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, so Andreas Schwarz auf diese Frage.

Eine Schwierigkeit für junge Familien den Traum von den eigenen vier Wänden in unserer Region erfüllen zu können liegt laut Verena Grötzinger, zumindest für Owen gesehen, an den  nur sehr begrenzt zur Verfügung stehenden Flächen. Deshalb muss auch die Innen- vor der Außenentwicklung stehen. Diesem Grundsatz hat die Stadt Owen dadurch Rechnung getragen, dass in den letzten Jahren viele innerörtliche Potentiale aktiviert wurden. Das bedurfte zahlreicher Gespräche mit Grundstückseigentümern. Die Grenze des aktuell Machbaren ist hier erreicht. Dies gilt prinzipiell auch für die Weiterentwicklung von Gewerbeflächen. Aber auch hier konnten in den letzten Jahren einige Unternehmen in Bezug auf eine Standortsicherung und auch Standortansiedlung unterstützt werden.

Nun ist der Zeitpunkt für die Ausweisung eines Neubaugebietes in Bezug auf das Wohnen gekommen. Flächenpotentiale müssen hier allerdings sorgsam geprüft werden, da die Genehmigungsfähigkeit neuer Bauflächen von immer mehr Rahmenbedingungen abhängt, als früher. Zahlreiche Schutzgüter müssen hier abgewogen werden und auch die Themen, wie Hochwasserschutz und Entwässerung von Flächen, spielen eine immer größere Rolle als Voraussetzung der Genehmigungsfähigkeit.

Das neue Laubholz Institut in Oberlenningen für welches sich Andreas Schwarz als auch die Kommune Lenningen mit Bürgermeister Schlecht tatkräftig eingesetzt haben, wurde ebenso vorgestellt und erläutert. Hier sehen alle vielversprechende Potentiale für das Lenninger Tal und weit darüber hinaus.

Neugierig bis zum Schluss waren die Moderatoren Nothwang und Knöll noch und wollten abschließende wissen, ob es bei beiden Talkgästen überhaupt eine Freizeit bei den vielfältigen Aufgaben im arbeitsreichen Alltag im Auftrag der Landesregierung und kommunalen Arbeiten gebe. Beide erwiderten, dass sie den Ausgleich gerne in der Natur suchen, sei es zu Fuß oder auf dem Rennrad und so viel Zeit wie möglich der Familie widmen.

Als letztes Musikstück folgte aus dem Streicher Kollegium der Owener Musikschule ein „Andante festivo“ von Jean Sibelius, dass bei den Gästen für Gänsehaut sorgte. Paz Alonso mit dem Violoncello aus Madrid, Elisabeth Lochmann mit Violine und Viola aus Südtirol, Anna Ohlendorf-Kist mit dem Violoncello aus Kassel, Lena Sperrfechter mit dem Kontrabass aus Nord-Deutschland und Heidi Vogel mit Violine und Viola ehemals aus Finnland spielten das Stück erstmalig in einer Leidenschaft als Musiker und in dieser Besetzung und sorgten nochmals für tosenden Applaus.

Die 1. Vorsitzende Claudia Nothwang bedankte sich für die ausgelassene und offene Talkrunde bei Andreas Schwarz und Verena Grötzinger. Ebenso sprach sie ihren Dank an die  Owener Musikschule aus und verwies auf die Einmaligkeit der internationalen Streicher der Musikschule Owen. Ein Imbiss, Getränke und Gedankenaustausch unter den Gästen ließ den Abend erfolgreich ausklingen.

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