BDS-Sonderreise nach Holland vom 4. bis 8. August 2021

1908

Auch 2021 führte der BDS Baden-Württemberg, wenn auch unter Corona-Einschränkungen, für seine Mitglieder eine exklusive BDS-Sonderreise durch. Dieses Mal ging es für 34 Teilnehmer in die benachbarten Niederlande. Die fünftägige Reise führte die Gruppe in die vier Großstädte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht, die als Wirtschaftsmotor des Landes und gleichzeitig auch kulturelles Zentrum der Niederlande gelten.

Amsterdam – pulsierende, moderne und kulturreiche Hauptstadt

Frühmorgens landete die Reisegruppe auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol, der 3,5 m unter dem Meeresspiegel liegt. Die Hauptstadt Amsterdam ist eine Fahrradstadt mit einer Bevölkerungsdichte von über 500 Einwohnern/km² (in Deutschland: 230), multikulturell, 100 km Grachten als Handelsverkehrswege und auch Touristenattraktion.

Ein Sonderbus mit Reiseleiterin Caroline wartete bereits auf die unternehmungslustigen Teilnehmer, die vom Organisationsteam Ralf Siegmund und Otmar de Riz sowie Ex-Vizepräsident Günter Hecht und der neuen Vizepräsidentin Annette Graf-Winkler begrüßt wurden.

Weiter ging es zur Bootsfahrt auf den unvergleichlichen Grachten entlang an den schönsten Häuser der ehemals reichen Patrizier. An deren Häuser finden sich noch Seilzüge zur Lagerung der heiß begehrten Waren aus den Kolonialländern, gehandelt durch die Ost- und Westindische Kompanie im 17. und 18. Jahrhundert. Das goldene Zeitalter, geprägt durch Kunst mit Malergenies wie Rembrandt, Jan Vermeer und viele andere.

Wieder an Land ging es zum spektakulären Lookout Tower, von dem aus sich eine grandiose Panorama-Sicht über die Hafenanlagen und das moderne Amsterdam bot. Zur Stärkung ging es in das historische Restaurant im Amsterdamer Bahnhof, dessen Fundament auf über 8.000 Pinienholzpfählen ruht, und zum Tasting in die berühmte Bierbrauerei De Prael.

Bei Gassans Diamonds, einem seit 400 Jahren geführten Familienbetrieb, erfuhren die Teilnehmer alles über Diamanten und die Kunst des Diamantenschleifens.

Den Haag – Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region

Ausgangspunkt für die kommenden Tage war Den Haag, die einzige Großstadt mit einem Strand entlang der Nordseeküste und Zentrum der Politik.

Auf dem Weg dorthin lag die Käserei Willig in Katwoude. „Bezoek onze Koeien en proef onze Kazen“ so Henri Willig, der aus der Biomilch seiner Kühe köstlichen Käse herstellt. Da konnte die BDS-Gruppe nicht widerstehen und kaufte reichlich „lekkeren“ Käse für zuhause ein. Dass Henri auch noch mit 68 Jahren ein innovativer Handwerker und Unternehmer ist, zeigte sich in der Haltung der Kühe und der weltweiten Vermarktung seines Käses. Auch die Enkel sind bereits im Betrieb tätig. Vielleicht ist bald auch Käse von Henri in der Stuttgarter Markthalle erhältlich, denn die BDS-Gruppe pries diese als nächsten Verkaufsstandort an.

Nach einer kurzen Stippvisite im berühmten Seebad Scheveningen mit Mittagessen in einem Strandrestaurant wurde Den Haag erreicht. Bei einer Stadtrundfahrt und Rundgang wurden die wichtigsten historischen und modernen Gebäude bestaunt. Der Regierungssitz im historischen Binnenhof lag nahe dem gebuchten Hotel sowie dem Kunstmuseum Mauritshuis mit dem berühmten Bild „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Vermeer. Leider war ein Besuch aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht möglich.

An Tag 3 standen Gouda, das Käsestädtchen mit entzückendem Charme und Delft, bekannt für sein Porzellan, auf dem Programm. Auf dem Marktplatz in Gouda genoss die Gruppe köstliche Sirupwaffeln und in der Delfter Porzellanmanufaktur gab es Einblicke in die Entstehung des Delfter Blau und die Produktion der Keramikteile. Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer von der Sorgfalt des Meistermalers bei der Ausschmückung einer großen Schale. Ebenso vom Rundgang durch die Brennerei und der Ausstellung mit der berühmten Nachtwache von Rembrandt, bestehend aus 480 Delfter Kacheln. Viele nutzten die Gelegenheit, das eine oder andere Geschenk zu kaufen. Aber auch in einem traditionellen Betrieb wie Delfter Porzellan sind Innovation und Vision gefragt: In Zusammenarbeit mit einer Universität entstehen Gießteile der Urformen mit 3D-Printern

Am 4. Tag ging es nach Rotterdam: Im 2. Weltkrieg komplett zerstört entstand hier modernste Architektur, wie das Unilever Glasgebäude, Teil der gigantischen Skyline. Das größte Gebäude – die Vertical Town mit 144 m Breite und Höhe – wurde von Rem Koolhaas gebaut, der auch die bekannte 800 Meter lange Erasmusbrücke konzipierte. Auch Renzo Piano, der das NEMO Wissenschaftsmuseum, das grüne schiffsartige Gebäude in Amsterdam entworfen hat, war an der modernen Architektur in Rotterdam beteiligt.

Mit einer Bootstour ging es durch den Rotterdamer Hafen, drittgrößter nach Singapur und Shanghai, und Umschlagplatz von tausenden Containern, aber auch internationaler Heimathafen für die Kreuzfahrtschiffe in alle Welt.

Eine weitere Station war die schöne Bischofs- und Universitätsstadt Utrecht. Der Blick auf die Grachten, die historische Altstadt mit imposantem Dom fiel aufgrund Zeitmangels und schlechtem Wetter etwas kürzer aus.

Letzter Tag: Nordholland und Mühlenstadt Zaanse Schans

Am letzten Tag ging es ins historische Herz Hollands, die Zaanse Schans. Hier wurde mit dem Aufbau vieler Windmühlen und Gebäuden ein Holland des 17./18. Jahrhunderts geschaffen. Die Windmühlen haben die Polder trockengelegt und Reiseführerin Caroline betonte, dass auch in heutiger Zeit noch das Wasser aus den Kanälen mit moderner Technik abgepumpt werden muss, sonst stehe Holland wieder unter Wasser. Das Land ist sehr fruchtbar, was die vielen Gewächshäuser mit Gemüse belegen. Allein der Beemsterpolder hat eine Fläche von 72 Quadratkilometern.

Auf der Weiterfahrt nach Volendam, am Ijsselmeer gelegen, wurde Rast gemacht. Hier empfahl Caroline den frischen Hering zu essen – und tatsächlich: „Das war der beste Hering meines Lebens“, wie Ursula Hecht erstaunt feststellte. Im hübschen Ort Marken, der am Ende eines acht Kilometer langen Deich liegt, wurde das Abschiedsessen mit einer dunklen Brauspezialität spendiert:
ein Affligem Dubbel.

Für die Teilnehmer stand am Ende der Reise fest: Die Niederlande ist ein sympathisches Land; freundlich, weltoffen und herzlich. Und die BDS-Reisen werden langsam zur Legende. Die Gruppe, so unterschiedlich die Teilnehmer auch sind, haben sich beim allabendlichen gemütlichen Zusammensein prächtig miteinander verstanden und ausgetauscht. Die Vorfreude auf die nächste Reise im kommenden Jahr ist groß – wohin es geht, wird am Nachtreffen im November verraten.

Besonderer Dank geht an das Reisebüro Karawane für die tolle Organisation und die hervorragende Betreuung durch das BDS-Projektteam Otmar de Riz und Ralf Siegmund.

Vorheriger Artikel“Kompass Selbständig” – Ein Schlaraffe im BDS
Nächster Artikel“Kompass Selbständig” – Tipps zu Geschenke, Bewirtung und Betriebsveranstaltungen