Die Ampel-Koalition in Deutschland ist am Ende. Seit Mittwochabend,
6. November, wurde vor und hinter den Kulissen heftig darüber diskutiert, wann der Kanzler durch das Stellen der Vertrauensfrage den Weg für Neuwahlen frei machen wird. Am gleichen Tag gewann Donald Trump die US-Präsidentschaftswahlen und wird im Januar ins Weiße Haus einziehen. Zu den aktuellen politischen Entwicklungen hat der Bund der Selbständigen Baden-Württemberg die Meinung seiner Mitglieder eingeholt.
Große Unzufriedenheit nach knapp drei Jahren Ampel
Die Ergebnisse unserer Blitzumfrage vom November 2024 spiegeln die drängenden Sorgen und Herausforderungen wider, mit denen kleine Unternehmen und Selbständige in Baden-Württemberg und ganz Deutschland derzeit konfrontiert sind. Nach drei Jahren Ampelregierung blicken viele unserer Mitglieder auf eine Zeit des wirtschaftlichen Stillstands und fehlender Unterstützung zurück. In den letzten drei Jahren mangelte es der Ampel an einer klaren wirtschaftspolitischen Ausrichtung, die die speziellen Bedürfnisse der Selbständigen und kleinen Unternehmen ernsthaft adressiert hätte. Neben einer Stagnation der Wachstumszahlen für die deutsche Volkswirtschaft, beschäftigen diverse Probleme unsere Mitglieder. Umsatzrückgang, Personalmangel und hohe Kosten für Personal und Energie belasten die Selbständigen in Baden-Württemberg, wie unsere Umfrage zeigt. Zudem ist das Geschäftsklima unter den Selbständigen nach „Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex“ seit Monaten auf Talfahrt, die Anzahl der Insolvenzen steigt dramatisch an und die Wirtschaft in Baden-Württemberg befindet sich in einer Rezession.
Negative Auswirkungen durch die US-Wahl
Auch das Ergebnis der Wahlen in den USA lässt unsere Mitglieder nicht optimistisch in die Zukunft blicken. Fast exakt die Hälfte der Befragten (49,82%) rechnen entweder mit indirekt negativen oder direkt negativen Auswirkungen der Wahl Donald Trumps auf ihr Unternehmen. Darüber hinaus erwartet eine deutliche Mehrheit der Befragten (76,82 %) negative Auswirkungen durch die Wahl von Donald Trump auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland. Mit dieser Herausforderung umzugehen, wird also eine wichtige Aufgabe für die neue Bundesregierung sein.
Chance durch Neuwahlen
Die Stimmen unserer Mitglieder zeigen, wie stark der Wunsch nach Veränderung ist. So stimmten 82,7 % unserer Mitglieder der Aussagen zu: „Der Bundeskanzler sollte für Klarheit sorgen, sofort die Vertrauensfrage stellen und den Weg für zügige Neuwahlen freimachen.
Mit den nun anstehenden Neuwahlen im Februar 2025 eröffnet sich eine wichtige Möglichkeit, die wirtschaftliche Richtung Deutschlands neu zu gestalten. Für die Parteien, die in den kommenden Wochen um die Gunst der Wähler werben, ist es eine entscheidende Chance, den Fokus verstärkt auf die Belange der Selbständigen und der Kleinunternehmer zu legen. Die zentralen Themen unserer Mitglieder für den Wahlkampf sind klar: Es geht um den Bürokratieabbau, Wirtschaftspolitik und das Thema Migration. Es ist Zeit für konkrete Lösungen, die sowohl dem Unternehmertum als auch der wirtschaftlichen Stabilität zugutekommen.
Dazu BDS-Präsidentin Bettina Schmauder: „Der BDS Baden-Württemberg wird den kommenden Wahlkampf deshalb nicht nur gespannt, sondern auch kritisch begleiten. Wir erwarten von den Parteien, dass sie mit durchdachten Konzepten auf die Unternehmer und Selbständigen zugehen und sich ehrlich für ihre Belange einsetzen. Unsere Mitglieder tragen wesentlich zur Wirtschaftsleistung des Landes bei und verdienen endlich eine Politik, die ihre Bedeutung anerkennt und ihren Bedürfnissen gerecht wird. Wir stehen bereit, den Dialog mit der Politik zu suchen und konstruktive Vorschläge einzubringen, um gemeinsam die Weichen für eine wirtschaftlich starke Zukunft zu stellen. Die nächsten Monate werden zeigen, welche Parteien tatsächlich bereit sind, den notwendigen Wandel zu gestalten und die Selbständigen in Deutschland wieder in den Mittelpunkt ihrer politischen Agenda zu rücken.“
*BDS-Blitzumfrage: Zeitraum vom 11.11. – 13.11.2024, 289 Teilnehmer
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