"Ich kann jedem nur empfehlen, diesem Vorhaben beizutreten und es zu unterstützen." Die Rede ist von der Online-Plattform „Illingen hat’s“, einem digitalen regionalen Marktplatz.
Am Samstag, 09. April 2016, hatte der Vorsitzende des Illinger Gewerbevereins Sebastian Zaiß, gemeinsam mit einigen Mitgliedern des Vereins, rund eine halbe Stunde Zeit, den EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft von ihrem Projekt zu überzeugen und um Hilfe zu bitten.
Günther Oettinger sah sofort die Zukunftsfähigkeit des Projektes: "Es ist eine Frage von etwa 10 Jahren bis sich die Digitalisierung vollends durchgesetzt hat." Das digitale Kaufhaus „Illingen hat’s“ verfügt über ein Shopsystem, ein Warenwirtschaftssystem und eine revisionssichere Kassenlösung (eine gesetzliche Anforderung ab dem 01.01.2017). Ziel ist es, das sah auch Günther Oettinger so, dass diese Plattform über Illingen hinaus wächst und zu einem regionalen Schaufenster der Wirtschaft wird. Neben einigen Tipps und Hinweisen gab der Kommissar auch sein Versprechen, das Projekt zu unterstützen und dafür zu werben. „Eine Unterstützung von quasi höchster Stelle zu erfahren, motiviert und bestärkt uns in unseren Bemühungen!“, betonte Sebastian Zaiß und fuhr fort: „Wir wissen wohl, was auf dem Spiel steht. Darum engagieren wir uns so stark, solange in unserer Gemeinde und bei unseren Mitgliedern noch Spielraum dafür ist. Wir wollen den stationären Handel erhalten. Dazu muss er online sichtbar werden: mit einem nachhaltigen und durchdachten Konzept wie ,Illingen hat's‘. So haben vor allem, aber nicht nur, die kleineren Betriebe eine reelle Chance, wahrgenommen zu werden.“
Wichtig war den BDS-Mitgliedern auch, dem EU-Kommissar mit auf den Weg zu geben, Fördermöglichkeiten zu solchen Projekten für Vereine aufzuzeigen oder gar welche auf EU-Ebene zu schaffen. Denn, obwohl in diesem digitalen Pilotprojekt viel ehrenamtliches Engagement steckt, lagen die Investitionskosten bei etwa 25000 Euro und die jährlich anfallenden liegen zwischen 15000 und 18000 Euro. Brigitte Grausam, eine der Initiatorinnen des Projektes, sagte: „Leider müssen wir uns sehr um Unterstützung bemühen. Die Politik will bzw. kann nicht fördern, weil wir ein Gewerbeverein sind. Da sind Befürworter wie Günther H. Oettinger eine tolle Sache und stärken uns den Rücken, ganz eindeutig.“ Wichtig sei auch die Unterstützung durch den BDS Landesverband, machte die ehemalige Illinger Vorsitzende deutlich. Abschließend sagte sie: „Dieses Projekt ist enorm wichtig, denn, ich bin nach wie vor der Meinung, wer nicht im Web gefunden wird, hat es schwer auch im stationären Handel. Für die Zukunft betrachtet, war für mich immer der Ansporn, dass auch die jetzt älteren und alternden Menschen zunehmend das Internet als Informationsquelle nutzen und wer dann nicht gefunden werden kann, hat eindeutig das Nachsehen.“
Foto: Bärbel Schierling